Was ist ein Wärmebildgerät?
Ein Wärmebildgerät (WBG) besteht ähnlich wie ein Nachtsichtgerät aus Objektiv, Gehäuse, Sensor mit Elektronik und Display sowie dem Okular. Das Objektiv besteht in der Regel aus Germanium. Der Sensor nimmt im Gegensatz zum Restlichtverstärker kein Restlicht, sondern Temperaturdifferenzen auf, dazu muss er gekühlt werden. Bei vielen Geräten geschieht das durch einen elektromechanischen Kühler ähnlich dem “Kühlschrank-Prinzip”. Der Nachteil dieser Geräte: Hohes Gewicht, hoher Leistungsbedarf, Laufgeräusche …. . Diese Geräte werden auf Grund der Größe oft nur stationär betrieben. Auf Grund des sehr hohen Preises von mehreren zehntausend Euro sind Sie überwiegend Militär und Behörden vorbehalten. Bedingt durch enorme technische Fortschritte ist es heute möglich, kompakte Wärmebildgeräte mit Mikrobolometer-Technologie zu bauen. Diese arbeiten elektronisch, dadurch entfällt teure, schwere und störanfällige Mechanik. Solche Miniatur-WBG’s können extrem kompakt sein, ähnlich wie ein modernes Nachtsichtgerät.
Aber Vorsicht: Die meisten angebotenen Geräte haben eine Bildwiederholungsrate von 7 bis 9 Hz, das Bild “springt”, selbst die Handunruhe sorgt dafür, dass man handgehalten kaum scharfe Bilder sieht, bei bewegten Objekten ist dieses überhaupt nicht möglich. Die Bildwiederholungsrate unserer Geräte beträgt 60 Hz Smiley ! Hier sind alle Bilder scharf, selbst Bilder von sich sehr schnell bewegenden Objekten oder bei Beobachtungen aus dem fahrenden Fahrzeug. Warum dieses elementar wichtig, führen wir Ihnen gerne vor.
Die kompakte Bauweise unserer Geräte, die hohe Bildwiederholungsrate und das hochauflösende OLED Display (852 x 600) macht sie für den Einsatz im jagdlichen Bereich sehr interessant. Solche hochmodernen, hochauflösende und kompakte WBG’s sind zwar teuer, sie sind aber ganz sicher auch ihr Geld wert. Der Einsatzzweck ist enorm vielseitig, egal ob bei der Revierüberwachung, bei Nachsuche, Wildrettung, Personenschutz usw, usw. WBG’s eröffnen dem Jäger nie geahnte, bisher unvorstellbare Möglichkeiten. Sie lösen selbst bei erfahrenen Anwendern von modernsten Nachtsichtgeräten eine echte Euphorie aus. WAHNSINN ! Doch sehen Sie selbst: Deutlich sieht man beim folgenden Bild (mondlose Nacht, Entfernung 100 Meter, 3-fach Vergrößerung) den Rehbock in Bewegung und die Ansitzleiter.
Es ist unglaublich, was ein solches Gerät leisten kann. Es detektiert Objekte, die eine andere Temperatur haben, als ihre Umgebung. Dadurch ist ein WBG geradezu prädestiniert, warmblütige Lebewesen auch auf große Entfernungen aufzuspüren. Im jagdlichen Bereich bringt das ungeahnte Vorteile! Das nachfolgende Bild zeigt ein Stück Rehwild auf 400 Meter in 30cm hohem Gras einer Wiese ebenso, wie 2 Hasen in 250 Meter oder eine Ansitzleiter in 100 Meter! Im Hintergrund am oberen Bildrand sieht man deutlich den Schornsteinkopf eines Hauses in ca. 1 km Entfernung. Aufgenommen in mondloser, stockdunkler Nacht mit einem WBG CML-WB14 mit 3-facher Vergrößerung! Die Bildqualität ist abhängig von der Leistungsfähigkeit des Gerätes, den Temperaturunterschieden zwischen Objekt und Umgebung und atmosphärischen Bedingungen, nicht aber von der Beleuchtung. Hasen in der Sasse sind unter idealen Bedingungen auf freiem Feld sicher bis zu 500 Meter auszumachen! Die Detektionsreichweite für einen Überläufer unter idealen Bedingungen liegt sicher bei 2000 Meter ! Wir konnten mit dem WBG CML 14 und der 3-fach Vorsatzoptik eine Rotte Sauen auf 3500 Metern (!!!) ausmachen!
Nachfolgend einige Anwendungsbeispiele
Nachsuche:
Das beschossene Stück war nach dem Schuß nicht mehr zu sehen. Liegt es im Knall, ist es abgesprungen, wenn ja wohin? Was nun? Hier kann der Blick durch ein WBG Klarheit und Ruhe schaffen: Liegt das Stück in der Nähe, wird man es durch das WBG sehen. Bei Tag und Nacht, selbst wenn es im Gras oder in den Büschen liegt! Oftmals ist als Einziges die Fluchtrichtung des beschossenen Stückes bekannt. Zu allem Unglück findet man weder den Anschuß noch Schweiß. Hier half das WBG schon oft weiter: Ich habe schon sehr viele Stücke mit dem WBG gefunden, nachdem ich etwas der Fluchtrichtung gefolgt bin. Wenn man jetzt darüber nachdenkt, wie viele Nachsuchen so verkürzt werden konnten, wie viel Zeit, Ungewißheit und Unannehmlichkeiten man sich sparen konnte (und auch zukünftig kann), wird man zu dem Schluß kommen, dass der Einsatz eines WBG’s sehr, sehr sinnvoll ist. Im heimischen Revier und auch gerade bei der Jagd im Ausland. Es kann und soll keinen Schweißhund ersetzen, ein schnelles Finden des erlegten Stückes ist aber sicherlich in aller Interesse.
Wilderkennung:
Es ist unglaublich: Mit einem Blick durch das WBG kann man erkennen, ob Wild in der Nähe ist oder nicht. Selbst bei hohem Gras, Bewuchs oder Dickicht, egal ob bei Tag oder in der Nacht. Es muss nur eine direkte Sichtverbindung möglich sein, selbst wenn 95 % des Wildkörpers verdeckt sind. Bevor Wild aus dem Wald austritt, ist es oft sehr vorsichtig. Mit dem WBG wird es sehr frühzeitig bereits weit im Bestand erkannt. Oft werden wir mit Fragen wie: “Kann ich damit sehen, ob die Sauen im Mais stecken?” konfrontiert. Die Frage kann nicht mit ja oder nein beantwortet werden. Steht man direkt am Rande des Maisfeldes, kann man Wild vielleicht bis zur 10. Reihe detektieren. Sieht man aus erhöhter Position in ein Maisfeld, kann eine größere Fläche abgesucht werden. Ideal wäre hier ein Einblick direkt von oben. Dann würde man Wild auf alle Fälle erkennen, denn beim Blick von oben ist sicherlich immer ein kleines Stück vom Wildkörper auszumachen. Dieses reicht dann aus. Sehr hilfreich ist ein WBG bei der Jagd zur Wildschadenverhütung am Mais oder Getreide, gerade, wenn sich die Reihen oder Flächen durch Wildschaden schon etwas gelüftet haben. Oft hört man Schwarzwild, ist sich aber nicht sicher ob es sich um eine einzelne Sau oder mehrere Stücke handelt. Das WBG schafft hier schnell Klarheit. Hat man bestätigt, dass es sich um ein einzelnes Stück handelt, kann man es ohne lange zu überlegen auf der nächsten Schneise oder Freifläche strecken. Bitte betrachten Sie die nachfolgenden Bilder. Linkes Bild: Ein Rudel Rotwild auf einer ungemähten, kniehohen Wiese hinter einem Baumbestand! Bitte beachten Sie die beiden Sauen am gegenüberliegenden Waldrand. Entfernung bis zum ersten Stück Rotwild: 140 Meter, Entfernung bis zu den Sauen: 450 Meter. 2. Bild: Das selbe Rudel Rotwild aus etwas anderer Perspektive. Das Stück am linken Bildrand hat sich niedergetan, die Kälber ebenfalls, sie sind im kniehohen Gras nicht zu sehen. Auch hier sind die beiden Sauen am hinteren Waldrand zu erkennen. Entfernung zum Rotwild: Ca 180 Meter, Entfernung zu den Sauen: über 500 Meter. Noch eine Info: Die Fotos entstanden in einer mondlosen, stockdunklen Nacht um 0:30 Uhr. Das ist Wilderkennung!
Wildrettung:
Mit einem WBG findet man abgelegte Rehkitze, Hasen, Gelege usw. Voraussetzung dafür ist natürlich eine direkte Sichtlinie. Dieses ist natürlich nur möglich, wenn der Bewuchs wenigsten einen kleinen Teil des Wildkörpers freilässt. Im Gegensatz zu den oft angepriesenen, handgehaltenen “Wildfindern” mit “IR-Sensor” ist ein WBG das Einzige, was richtig funktioniert. Man kann also die Wiese vor der Mahd damit absuchen und wird manches Kitz oder anderes Jungwild retten können.
Bemerkenswertes:
WBG’s haben oft die Umschaltmöglichkeit von white-hot auf black-hot. Damit wird die Polarität gewechselt, d.h. je nach Schalterstellung weredn Wärmequellen mal weiß, mal schwarz dargestellt. Je nach Umgebung und Umwelteinflüssen liefert mal der eine, mal der andere Modus das beste Ergebnis. Dieses erleichtert die Anwendung. Als Beispiel hier 2 Bilder. Links ist white-hot, rechts black-hot. Bitte beachten: Im Fadenkreuz ist ein Reh zu sehen. Einfache Vergrößerung, Entfernung ca. 450 Meter. Links als heller, warmer Punkt, rechts als dunkler warmer Punkt. Die warme Häuserfront ist im linken Bild weiß, im rechten Bild schwarz.
Bemerkenswertes sieht man auch auf dem nachfolgenden Foto: Zunächst einmal nichts ungewöhnliches: 2 Stücke Rehwild, Entfernung ca. 400 Meter, Vergrößerung. 3-fach, Modus black-hot. Das linke Stück (Ricke) scheint heller, das rechte Stück (Bock) scheint dunkler. Des Rätsels Lösung: Das Foto entstand Anfang Mai in einer mondlosen Nacht. Bei dem linken Stück handelt es sich um eine ältere Ricke, sie ist noch nicht durchgefärbt, trägt also noch die Winterdecke. Das rechte Stück, ein Jährlingsbock ist bereits verfärbt, also in der Sommerdecke. Die Winterdecke der Ricke (links) isoliert besser, sie gibt weniger Wärme ab. Bei der Einstellung black-hot erscheint sie also auf Grund der geringeren Wärmeabgabe heller. Die Sommerdecke des Jährlingsbockes gibt mehr Wärme ab, deshalb ist er deutlich dunkler. Interessant, nicht wahr? Und das auf diese Entfernung bei stockdunkler Nacht! (Funktioniert ebenso bei Tageslicht)
Es gibt noch sehr viele, höchstinteressante Anwendungsmöglichkeiten des WBG’s. Eigensicherung. Auf dem Weg zurück zum Auto kann man damit sehr gut die Umgebung absuchen, damit es am Auto keine böse Überraschung gibt. Dem WBG entgeht nichts, verstecken ist zwecklos. Ansitz auf Rehwild im Wald. Naturverjüngung, man kann keine 30 Meter weit schauen. Steht hier in der Deckung irgendwo ein Reh, wird man es durchs WBG detektieren und erkennen. Wenn man erst weiß, wo sich das Stück befindet, kann man mit dem Fernglas ansprechen. Ansitz auf Rehwild im Feld. Weites Feld, überall Getreide, große Weizen- und Gerstefelder sowie hohes Gras in den Wiesen und hoher Bewuchs überall. Wo steht Wild? Oft schauen nur die Lauscher heraus. Ein Blick mit dem WBG und das Wild ist enttarnt. Nun weiß man, wo es steht, man kann es jetzt mit Fernglas oder Spektiv ansprechen. Ein Verdächtiger PKW steht im Feldweg. Steht er dort schon länger oder wurde er erst vor kurzem bewegt? Ein Blick durchs WBG zeigt es: Ist Motor / Auspuff / Bremse wärmer als der Rest, steht der PKW erst seit kurzer Zeit dort. Thermografie am Haus: Wo sind Kältebrücken, wo ist schlecht isoliert, wo geht Wärme verloren? Ein Blick durch das WBG zeigt die Schwachstellen. Prüfung der thermischen Belastung von elektronischen Bauteilen: Welche Bauteile auf Platinen, Schaltkreisen, Schaltschränken und elektrischen Anlagen sind hoch belastet und drohen durch Überlast zerstört zu werden? Feuerwehr: Erkennung von Brandnestern. Diese Auflistung der unterschiedlichsten Einsatzzwecke lässt sich beliebig verlängern und zeigt so das ungeahnt große Anwendungsspektrum eines WBG’s ! Sicher können sich nur die wenigsten Jäger ein solches Gerät leisten.
Diejenigen, die es aber haben, würden es für kein Geld der Welt mehr zurückgeben!
Sind Sie neugierig geworden? Gerne führe ich Ihnen einmal ein solches Gerät vor. Bitte unbedingt Laut geben, sie werden begeistert sein. Versprochen!
Sind Sie selbständig? Vielleicht benötigen Sie das WBG für Ihre Firma. Dann kann es als Betriebsausgabe steuerlich geltend gemacht werden.
Gerne berate ich Sie. Rufen Sie an oder schreiben Sie eine E-mail!